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Aktiengesellschaft Breslauer Zoologischer Garten, Nennwert 100 RM.
Breslau, Juli 1938, Aktie über 100 RM, #363, lochentwertet (RB), Schätzpreis: 60 €.

Nach dem großen Erfolg bei der Gründung des Berliner Zoos kam 1858 auch in Breslau der Wunsch auf, einen eigenen Tiergarten einzurichten. Unter der Führung des damaligen Oberbürgermeisters Geheimrat Dr. Elwanger nahm eine Gruppe von Interessenten im Februar 1863 die ersten Vorarbeiten zu ihrem Vorhaben auf. Nachdem ein Grundkapital von 30.000 Thalern gezeichnet worden war, konstituierte sich die Aktiengesellschaft Breslauer Zoologischer Garten am 10. Juli 1865. Zunächst wurde ein geeignetes Gelände außerhalb der Stadt zwischen der Oberen Breslauer Oder und der Alten Oder erworben. Das 10 Hektar große Gelände lag rund 3 Kilometer vor der Stadt. Bis Ende des Jahres 1864 hatte die begeisterte Bevölkerung nicht nur Aktien im Nennwert von 48.250 Thalern gezeichnet, sondern überschüttete den Zoo mit Geschenken in Form von Tieren. Deswegen waren vor allem einheimische europäische Tiere zu sehen; exotische Tiere waren die Ausnahme. Zur feierlichen Eröffnung konnten 189 Tiere besichtigt werden, von denen 105 ein Geschenk waren. Bereits zuvor war im November 1864 auf Drängen der ungeduldigen Breslauer der Eintritt gegen Entrichtung eines Eintrittsgeldes gestaltet worden. Die offizielle und feierliche Eröffnung des Gartens fand jedoch erst am 10. Juli 1865 mit Konzert und bengalischer Beleuchtung statt. Der Zoo war anfänglich bei den Breslauern sehr beliebt. Die ersten Dividenden wurden 1871 in Form von fünf Eintrittskarten pro Aktie ausgegeben. 1872 wurde erstmalig eine Dividende von 1,5 Prozent pro Aktie ausgeschüttet. Internationales Format bekam der Zoo erst nach 18 Jahren unter seinem zweiten Direktor Stechmann, der zuvor bei der Errichtung des Elberfelder Zoos mitgewirkt und den Aachener Tiergarten aufgebaut hatte. Stechmann ließ zwischen 1886 und 1890 eine Reihe neuer Tieranlagen einrichten, die bei den Fachleuten viel Beachtung fanden. 1903 kam es, bedingt durch die überschwemmungsgefährdete Lage des Zoogeländes, durch ein Hochwasser zu schweren Schäden am Breslauer Zoo, unter denen er wegen fehlender finanzieller Unterstützung lange zu leiden hatte. Auf Grund der Folgen des Ersten Weltkriegs musste der Zoo im Jahr 1921 für mehrere Jahre geschlossen werden. Bis 1927 wurde er als Konzertgarten geführt, bevor der Tierbestand 1927 wieder stark erweitert wurde. Bei der Wiedereröffnung hatte der Zoo 1.850 Tiere in 480 Arten. Vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gab es in Breslau bereits 650 Tierarten. Während des Zweiten Weltkriegs wurden zahlreiche Tiere aus anderen deutschen Zoos nach Breslau evakuiert. In den letzten Monaten des Krieges litt Breslau unter den Folgen der Bombenangriffe, bei denen viele Tiere starben oder später zur Ernährung der Bevölkerung erschossen wurden. Nur 70 Prozent des Tierbestands überlebte den Krieg. Anfang Juni 1945 erhielt der damalige Direktor Dr. Schlött die Anweisung, alle noch im Zoo befindlichen Tiere nach Polen in die Städte Lodz, Posen, Warschau und Krakau zu transportieren. Nach dem Abtransport der letzten Tiere im Juli 1945 lag das Gelände zwei Jahre völlig brach. Im Jahr 1947 erhielt der polnische Zoologe Karol Lukaszewicz von der Universität den Auftrag, das Terrain in Breslau-Grüneiche als Zoo zu reorganisieren. Nach zweijährigen Arbeiten konnte der Zoo am 22. Juli 1948 zum dritten Mal in seiner Geschichte, nun unter dem Namen Miejski Ogrod Zoologiczny, Wroclaw, eröffnet werden. Der Tierbestand betrug zu diesem Zeitpunkt 150 Stück. Im Jahr 1952 gingen die Anlagen in die Hand der Stadt über, die ihn mit staatlicher Unterstützung bis heute betreibt. (Quelle: Schmitz/Metzger, Zoologische Gärten als Kapitalgesellschaften)
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